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E-Tool Kultur – ein webbasierter CO2-Rechner für den Kulturbetrieb

©© Saar-Lor-Lux_Umweltzentrum

Das „E-Tool Kultur“ stellt einen webbasierten CO2-Rechner dar, der die spezifischen Anforderungen des Kulturbetriebs abbildet und eine vollständige Treibhausgasbilanzierung nach GHG-Protokoll gewährleistet. Es schafft die notwendige Grundlage, um zielgerichtete und einrichtungsindividuelle Effizienzmaßnahmen zu planen, umzusetzen und deren Wirkung zu überprüfen. Das E-Tool Kultur trägt somit aktiv zur Steuerung und vor allem zur Erreichung der eigenen sowie der bundesweiten Klimaziele bei.

Initiatoren

  • Stadt Leipzig, Dezernat Kultur & Referat strategische Kulturpolitik
  • Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz
  • AG Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz
  • GICON®-Großmann Ingenieur Consult GmbH
  • WIPS-com GmbH
  • Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW

Idee

Für den Kulturbereich existiert bislang keine zufriedenstellende Datenlage zur Menge der Treibhausgasemissionen. Grund hierfür ist die fehlende Bereitstellung eines Instruments zur Datenerfassung, das die spezifischen Anforderungen des Kulturbereichs abbildet.

Vor diesem Hintergrund setzen die beiden Städte Leipzig und Dresden auf eine branchenübergreifende Klimapartnerschaft zwischen Kultur, Wirtschaft, Forschung und Technik. Gemeinsam wurde 2022 ein Kooperationsprojekt mit den oben genannten Partner/-innen initiiert. Zentrales Ziel des Projekts war die Entwicklung eines webbasierten CO2-Rechners für den Kulturbetrieb.

Nach einem Arbeitsprozess von 10 Monaten und in enger Zusammenarbeit mit rund 150 Kultureinrichtungen in Leipzig und Dresden wurde am 08.11.2023 das E-Tool Kultur veröffentlicht. Das E-Tool Kultur steht seitdem allen Kultureinrichtungen und -veranstalter/-innen mit Sitz in Leipzig und Dresden kostenfrei und dauerhaft zur Verfügung. Derzeit laufen Abstimmungen für eine bundesweite Öffnung des E-Tool Kultur.

Das E-Tool Kultur stellt eine qualitativ hochwertige und langfristige Lösung für die differenzierte CO2-Bilanzierung von Kultureinrichtungen und -veranstaltungen dar. Es gewährleistet die Bilanzierung aller Emissionsquellen nach GHG Protocol und ermittelt erstmals per Webtool die für den Kulturbetrieb wesentlichen Emissionsquellen, wie z. B. Publikumsanreise, Catering, Tourneebetrieb oder Ankauf und Transport von Materialien. Die Daten werden anonymisiert und zentral gespeichert, sodass unterschiedliche Bilanzjahre miteinander vergleichbar sind. Darüber hinaus legt das E-Tool Kultur den Fokus auf Benutzerfreundlichkeit, d. h. es verfügt über einen geführten sowie einen Experten-Modus, jeweils mit integrierten Support- und Beratungsfunktionen. Hinzu kommen zahlreiche Zusatztools, wobei ein Umfragetool zur schnellen und unkomplizierten Erfassung und Auswertung der An- und Abreise des Publikums und ein Tool zur Abschätzung des Ertrages sowie der Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen besonders hervorzuheben sind.

Das E-Tool Kultur wurde nicht neu programmiert, sondern geht aus dem bereits bestehenden, erfolgreichen E-Tool der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz hervor. Das ursprüngliche E-Tool wird durch das BMWK gefördert und steht bundesweit allen Handwerksbetrieben seit 2021 dauerhaft und kostenfrei zur Verfügung. Damit handelt es sich um ein erprobtes Tool, das im Zuge des Kooperationsprojekts an den Kulturbereich angepasst wurde und auch auf andere Branchen und Wirtschaftszweige (z. B. Verwaltung, Tourismus, Soziales, Bildung, Industrie) problemlos erweitert werden kann. Derzeit in Abstimmung ist die Erweiterung des E-Tool für andere Wirtschaftszweige wie den Bereich Wasserwirtschaft und der öffentlichen Verwaltung. Das E-Tool stellt somit ein betriebs- sowie volkswirtschaftlich äußerst effektives und effizientes Instrument dar.

Aktivitäten

Das E-Tool Kultur ist das erfolgreiche Ergebnis einer städte- und branchenübergreifenden Kooperation zwischen Kultur, Wirtschaft, Forschung und Technik. In die Entwicklung des E-Tool Kultur wurden außerdem rund 150 Kultureinrichtungen aus Leipzig und Dresden eingebunden, deren Rückmeldungen eine bedarfsorientierte Weiterentwicklung des Tools sicherstellen konnten.

Auf Grund seiner Grundstruktur kann das E-Tool Kultur in einem agilen Arbeitsprozess sehr schnell um neue Funktionalitäten ergänzt und an neue Anforderungen angepasst werden. So wird gewährleistet, dass die Nutzer*innen immer mit dem aktuellsten Tool arbeiten.

Derzeit werden Workshops und Schulungen für die Kultureinrichtungen in Leipzig und Dresden angeboten. Darüber hinaus wurde ein Testzugang eingerichtet, der es auch Kultureinrichtungen ohne Sitz in Dresden und Leipzig ermöglicht, das Tool in einem bestimmten Zeitraum zu nutzen.

Erfolge & Erfahrungen

Das E-Tool Kultur wurde im Juni 2024 mit dem zweiten Platz des “Sächsischen Digitalpreises 2024” in der Kategorie “Gesellschaft” ausgezeichnet.

Darüber hinaus wurde das E-Tool Kultur in die Shortlist des Preises “WIRKMÄCHTIG” der Initiative Culture4Climate aufgenommen.

Im Rahmen des “Woche der Umwelt” vom 5.-6. Juni 2024 im Schlosspark Bellevue wurde das E-Tool Kultur einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Resonanz auf das E-Tool Kultur ist sehr hoch. Das E-Tool Kultur bietet alle Voraussetzungen, um bundesweit von allen Kultureinrichtungen genutzt zu werden. Es gewährleistet eine zentrale Datenablage, die Entwicklung von Verbandsdatenstrukturen für Betriebsvergleiche und die übergreifende Verdichtung/Auswertung der Bilanzen einzelner Sparten. Die problemlose Erweiterung von Funktionen via Update ohne wiederholte Dateneingabe sichert die langfristige Nutzbarkeit und Zukunftsfähigkeit des Tools. Die hohe Benutzerfreundlichkeit erleichtert die Handhabung. Ein wesentlicher Mehrwert des Tools liegt darin, dass der komplexe Prozess der Treibhausgas-Bilanzierung übersichtlich dargestellt und für Fachfremde zugänglich gestaltet wird.



Kontakt:

Dr. Andrea Hensel
Referat Strategische Kulturpolitik der Stadt Leipzig
Neues Rathaus, 04092 Leipzig

Tel.: +49 341 123 42 10
E-Mail: andrea.hensel@leipzig.de



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Kategorien:
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit

Region:
Dresden Elbland
Leipzig Region



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