Die Urlaubsregion Oberlausitz zieht für das Tourismusjahr 2024 eine positive Bilanz. Erstmals übertreffen die Übernachtungen das Vor-Corona-Niveau. Insgesamt zählte die Region 2024 über zwei Millionen Übernachtungen. Tatsächlich dürfte die Zahl noch höher liegen, da nur Anbieter mit mehr als neun Betten für die Statistik erfasst werden. Die Region hat sich erfolgreich als beliebtes Kurzreiseziel etabliert und wird zunehmend als zweites oder drittes Urlaubsziel im Jahr gewählt. „Besonders erfreulich ist, dass die Oberlausitz im sachsenweiten Vergleich der ländlichen Urlaubsregionen nach der Sächsischen Schweiz die größten Wachstumsraten verzeichnet“, kommentiert der Bautzener Landrat Udo Witschas, Vorsitzender der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien (MGO), die Zahlen. Für 2025 sind mehrere neue Entwicklungen geplant, die Touristen und Tagesgäste begeistern sollen.
Bereits 2023 zeigte die Beratungsgesellschaft dwif-Consulting GmbH in einer Erhebung, wie wichtig der Tourismus für die Wirtschaft der Oberlausitz ist. Mit über 745 Millionen Euro Umsatz und 21 Millionen Aufenthaltstagen der Gäste zählt er zu den zentralen Wirtschaftsfaktoren. Rund 17.000 Arbeitsplätze in der Region hängen direkt oder indirekt vom Tourismus ab. Zudem spült die Branche 20 Millionen Euro Steuern in die Kassen der Kommunen. „Diese Zahlen belegen erneut die enorme wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für die Oberlausitz“, betont Dr. Stephan Meyer, Landrat von Görlitz und stellvertretender Vorsitzender der MGO. Tagestouristen und Urlauber besuchen die Region gern.
2024 zählten die Städte Görlitz, Bautzen und Großschönau zu den Favoriten der Gäste. Görlitz verteidigte mit 147.454 Ankünften (+0,4 % im Vergleich zum Vorjahr) seine Spitzenposition. Bautzen verzeichnete 79.265 Ankünfte (+6,3 %) und erreichte im Ranking des Buchungsportals Booking.com Platz drei der gastfreundlichsten Orte Deutschlands. Großschönau kam auf 41.035 Ankünfte (+1,5 %). Auch kleinere Ziele legten deutlich zu: Herrnhut profitierte vom neuen UNESCO-Welterbetitel und steigerte die Ankünfte um 8,8 Prozent. Boxberg, beflügelt durch die Eröffnung des SKAN-Parks am Bärwalder See, freut sich über ein Plus von 7,8 Prozent. Auch die Zahl der ausländischen Gäste stieg. Besonders Besucher aus Polen, Tschechien und Österreich sorgten für neue Rekorde.
Neue Gästekarte für Übernachtungsgäste
Die Erfolge des Tourismusjahres 2024 beruhen auf mehreren Entwicklungen, die die Oberlausitz noch attraktiver gemacht haben. Die überregionale Gravelbike-Strecke „RockHead“ verbindet seit letztem Jahr die Region mit der Sächsischen Schweiz und spricht gezielt Aktivurlauber an. Familien profitieren von der Weiterentwicklung des famil-o-mat, der mit interaktiven Funktionen Kinder aktiv in die Freizeitplanung einbindet und die Zufriedenheit der Familien steigert. Im Kulturtourismus wurde die Pilgerroute Via Sacra bis nach Polen verlängert, während Burgen und Schlösser der Dreiländerregion besser vernetzt wurden, was ihre Sichtbarkeit erhöht. Neue Mobilitätslösungen in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) fördern zudem den nachhaltigen Tourismus.
Für das Tourismusjahr 2025 plant die MGO weitere Innovationen. Ein zentrales Vorhaben ist die Einführung der Gästekarte Oberlausitz, die ab dem 1. Mai 2025 im Zittauer Gebirge erhältlich ist. Übernachtungsgäste in Großschönau, Zittau, Jonsdorf und Olbersdorf können sie nutzen. Die Karte bietet kostenfreie Fahrten im gesamten ZVON-Tarifgebiet sowie freien Eintritt oder Rabatte in Museen und Freizeiteinrichtungen. Die Gästekarte wird durch eine Gästeabgabe getragen, die pro Nacht und Erwachsenem 2,90 Euro beträgt.
Ein Teil des Geldes fließt in die Finanzierung der Karte und Zuschüsse für den öffentlichen Nahverkehr. Der Rest geht an die Kommunen, um die touristische Infrastruktur zu erhalten und auszubauen.
Das Angebot der Gästekarte soll schrittweise auf weitere Orte in der Oberlausitz ausgeweitet werden. So genießen Gäste mehr Komfort. Freizeitbetriebe erzielen zusätzliche Einnahmen und können sie in die Attraktivität ihrer Angebote investieren.
Moderne Technologien für spannende Entdeckungen
Die kulturtouristische Entwicklung der UNESCO-Stätten spielt 2025 eine wichtige Rolle. Das Film-Camp ClipQuest.Lausitz lockt junge Filmemacher aus ganz Deutschland nach Bautzen. Vom 30. April bis 4. Mai drehen sie unter Anleitung erfahrener Mentoren Kurzfilme zum Thema „Lausitz – bewegte Landschaft im Wandel“. So halten sie ihre Sicht auf die Region und die UNESCO-Stätten filmisch fest. Die Ergebnisse eröffnen frische Perspektiven und liefern hochwertiges Material für die Vermarktung.
Die transnationale Welterbestätte der Herrnhuter Siedlungen rückt ebenfalls in den Fokus. Digitale Stadtführungen und Erklärvideos erzählen künftig von der Geschichte und Bedeutung Herrnhuts. Die MGO setzt auch ansonsten auf moderne Technologien, um das kulturelle Erbe spielerisch zu vermitteln. Augmented Reality kommt an Orten wie dem Findlingspark Nochten, dem Olbasee und in Schleife zum Einsatz. So erleben Gäste die Historie ehemaliger Tagebaugebiete oder Traditionen wie das Ostersingen virtuell. Interessierte nutzen eine App, um mit ihrem Tablet oder Smartphone die Realität um spannende Inhalte zu erweitern.
Radtouristen können Mängelmelder nutzen
Aktivtouristen finden 2025 in der Oberlausitz ebenfalls Neues. Die RadRegion entwickelt sich weiter, um das Angebot für Radtouristen zu optimieren und die Region als attraktives Ziel für Radurlauber zu etablieren. Familienfreundliche Routen, die erste volle Gravel-Saison und ein geplanter Mängelmelder ab 2026, der direktes Feedback von Gästen ermöglicht, sollen die Qualität zusätzlich steigern.
„Wir arbeiten darüber hinaus intensiv an der Weiterentwicklung der touristischen Strukturen in der Oberlausitz“, erklärt Udo Witschas. Das sei wichtig, um langfristig als vielseitige und zukunftsfähige Destination wahrgenommen zu werden. „Die Entwicklungen für das laufende Jahr zeigen, dass die Oberlausitz nicht nur ihre Stärken ausbaut, sondern mit innovativen Konzepten neue Akzente setzt, um Gästen und Partnern ein hochwertiges Erlebnis zu bieten“, ergänzt Dr. Stephan Meyer.
Kontakt
Elisa Hohlfeld
Leiterin Kommunikation |
Projektmanagerin Tourismusmarketing
Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH
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