In der Oberlausitz verschmelzen Geschichte und Landschaft jetzt zu einem facettenreichen Erlebnis. Neue interaktive Stationen lassen Besucher die Vergangenheit auf eine einzigartige Weise erleben. An drei spannenden Orten – dem Olbasee, dem Findlingspark Nochten und in Schleife – tauchen Interessierte mithilfe von Augmented Reality (AR) in vergangene Zeiten ein. Dafür brauchen sie nur ein Smartphone.
Plötzlich erwacht die Vergangenheit wieder zum Leben. Wo gerade noch der Olbasee war und grüne Bäume am Ufer standen, ist auf einmal Marslandschaft zu sehen. Ein Braunkohletagebau erstreckt sich in alle Himmelsrichtungen.
Was klingt wie Science-Fiction, ist ein neues Angebot in der Oberlausitz. Augmented Reality ermöglicht es Besuchern nun, die Geschichte der Region auf neue Weise kennenzulernen.
Die Technologie lässt sie per Smartphone oder Tablet in die Historie eintauchen und sie interaktiv entdecken. An drei besonderen Stationen in der Region können Touristen und Einheimische die Oberlausitz so aus einer völlig neuen Perspektive erleben.
Augmented Reality, kurz AR, fügt digitale Inhalte in die reale Welt ein. Mit Smartphone oder Tablet sehen Nutzer auf dem Bildschirm Bilder, Informationen oder Animationen, die sich in die Umgebung integrieren.
Die Wahrnehmung der Realität wird also durch virtuelle Elemente erweitert. Geschichte verbindet sich mit dem Heute. „Nutzer können damit ganz einfach in eine eigene Erfahrung eintauchen“, erklärt Viktor Waal, Gründer von spotAR.
Das Software-Unternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Lippstadt entwickelt AR-Anwendungen und hat die neuen Stationen in der Oberlausitz im Auftrag der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH (MGO) realisiert.
„Wir ermöglichen den Menschen, die Vergangenheit hautnah zu erleben.“ Für die Umsetzung nutzt spotAR Fotografien, Archivmaterialien, historische Karten oder aktuelle Satellitenaufnahmen.
Für die eigens entwickelte Software baut das Team damit Landschaften oder auch Gebäude am Computer nach.
Spannende Erlebnisse an den AR-Stationen
Am Olbasee, einst ein Tagebaugebiet, verfolgen Besucher nun die Entwicklung des Sees über Jahrhunderte. Mit der AR-Anwendung erleben sie das Gelände in verschiedenen historischen Phasen: vom aktiven Tagebau 1924 über die Flutung 1932 bis heute.
Ein QR-Code an der Schautafel nahe dem Badestrand am See ermöglicht es, all das direkt auf dem Smartphone zu sehen. Dafür ist keine extra App notwendig. Alles funktioniert über den Internet-Browser.
„Nutzer können so ganz einfach direkt vor Ort erkennen, wie es hier früher aussah“, erklärt Waal. Zudem gibt es Informationen zu interessanten Orten in der Umgebung, wie dem Haus der Tausend Teiche, der alten Baggerschmiede oder den Guttauer Teichen.
Im Findlingspark Nochten erfahren Besucher mehr über die Geschichte der Tagebauregion. Die AR-Anwendung zeigt die beeindruckenden Maschinen, die dafür nötig waren und sind.
In Schleife lässt die Technologie die sorbische Tradition des Ostersingens nun ganzjährig lebendig werden. Anwender sehen eine Gruppe von Ostersängerinnen in traditioneller Tracht und hören passendes Liedgut.
„Wir wollten nicht nur die Geschichte erzählen, sondern auch die kulturellen Elemente der Region zeigen“, sagt Darleen Nebelung von der MGO, die das Projekt betreut hat.
Nutzer für Geschichte der Oberlausitz begeistern
„Durch die neuen AR-Stationen entdecken Gäste und Einheimische Themen, die sonst vielleicht nur schwer zugänglich wären“, ergänzt sie.
Besonders für junge Menschen biete diese interaktive Form der Geschichtsvermittlung eine spannende Gelegenheit, sich mit der Vergangenheit der Region zu beschäftigen.
Es gäbe noch viele Orte in der Oberlausitz, an denen in Zukunft AR eingesetzt werden könnte, um Ereignisse, Traditionen oder Naturphänomene auf innovative Weise zu zeigen. „Doch zunächst wollen wir sehen, wie die ersten Stationen ankommen“, erklärt sie.
Viktor Waal ist optimistisch, dass das Angebot gut angenommen wird. Das zeigen frühere Projekte von spotAR in anderen Städten und Regionen Deutschlands. „Das Projekt in der Oberlausitz hat uns Spaß gemacht und wir sind begeistert von der Region“, sagt er.
Die Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern war inspirierend. „Wir würden uns natürlich freuen, weitere AR-Stationen in der Oberlausitz zu gestalten. Die Region hat so viel zu bieten.“
Einen ersten Eindruck der neuen AR-Stationen gibt es hier:
https://app.spotar.de/oberlausitz/
Kontakt:
Darleen Nebelung
Projektmanagerin Tourismusmarketing
Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH
Humboldtstraße 25 | 02625 Bautzen
Telefon: +49 (3591) 487721
E-Mail: darleen.nebelung@oberlausitz.com