©© FUR/TMGSAuf der derzeit laufenden Reisemesse CMT 2024 hat die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) eine erste vorläufige Bilanz des Tourismus in 2023 erstellt und die touristischen Trends des neuen Jahres ermittelt. Prof. Dr. Martin Lohmann präsentierte auf der Eröffnungspressekonferenz in Stuttgart einen Rückblick auf das vergangene Reisejahr 2023 und wagt einen ersten Ausblick auf das Reisejahr 2024.
Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und Inflation: „Bereits im vergangenen November hatten sich 82 % der Deutschen gedanklich schon mit dem Thema Reisen beschäftigt“, so Studienleiter Prof. Dr. Martin Lohmann. Die Urlaubslust ist den Daten nach mit 54 % auf einem hohen Stand. 23 % haben aber auch Zweifel, ob sie sich 2024 eine Urlaubsreise leisten können. Nach konkreten Reiseabsichten gefragt, planen 67 % der Bevölkerung eine oder mehrere Reisen. Überproportional groß ist immer noch das Interesse an Caravaning-Urlaub.
Rückblick 2023: mehr internationale Gäste und reisefreudige Deutsche
Der internationale Tourismus wuchs im Jahr 2023 deutlich. Weltweit wird die Zahl der Ankünfte von internationalen Gästen voraussichtlich bei circa 1.304 Mio.* liegen (*Schätzung FUR). In Deutschland stieg in den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 die Zahl der Gästeübernachtungen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 8% auf 427 Mio. (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2023). Für das ganze Jahr 2023 kann man mit circa 490 Mio. Übernachtungen in Deutschland rechnen. Damit liegt der Wert auf dem Niveau des Jahres 2019 (496 Mio.).
Für den Bereich der Urlaubsreisen der Deutschen erwartet die FUR nach den vorläufigen Daten auf der Basis der RAonline vom Jahresende für 2023 eine leicht gestiegene Nachfrage mit einem Volumen von circa 69 Mio. Urlaubsreisen (+3% zum Vorjahr). Die entsprechende Zahl für die Kurzurlaubsreisen (Dauer 2-4 Tage) liegt für 2023 bei 84 Mio. (+4% zum Vorjahr).Nach den Einbrüchen in der Reisetätigkeit der Deutschen während der Corona-Jahre näherten sich 2023 die Volumenwerte wieder dem Niveau des Jahres 2019 an. Die Touristik (Reisebüros, -veranstalter, Fluggesellschaften, Kreuzfahrt) berichtet für das Jahr 2023 gestiegene Umsätze, während die Gästezahlen noch hinter 2019 zurückblieben. Dies ist Folge der allgemeinen Marktentwicklung.
Ausblick 2024: rechtzeitige Reiseplanung mit guten Perspektiven
Die Indikatoren für die touristische Nachfrage im Jahr 2024 spiegeln zunächst die angespannte wirtschaftliche Situation wieder. Es zeigt sich aber, dass die Reisepläne dennoch auf einem hohen Niveau sind. Allgemeine Zukunftssorgen verhindern nicht die aktuelle Reise. Mit Urlaubsreisen 2024 haben sich bereits im November mehr als vier von fünf Deutschen (82%) gedanklich beschäftigt. Ob jemand tatsächlich eine Reise antritt, ist dann eine Frage des Könnens und des Wollens. Denn die Urlaubslust ist mit 54% auf einem hohen Stand; das gilt auch für den Faktor Zeit (63%).
Anders sieht es beim Geld aus: Zwar ist sich eine Mehrheit von 54% sicher, dass das Geld für Urlaub auch 2024 vorhanden ist, aber 23% haben Zweifel, dass sie sich 2024 eine Urlaubsreise werden leisten können. Nach konkreten Reiseabsichten gefragt, planen bereits 67% der Bevölkerung eine oder mehrere Urlaubsreisen. Nur 11% haben keinerlei Reiseabsicht. Für 2024 sind die Vorzeichen in der Reisewelt insgesamt positiv. Das Gesamtbild der Urlaubsreisen wird wieder ähnlich sein wie vor der Corona-Pandemie, sowohl bei den Reisezielen als auch bei den Reisearten. Dafür sprechen die geäußerten Präferenzen. Zu rechnen ist insgesamt mit einem Volumen von ca. 69 Mio. Urlaubsreisen der deutschsprachigen Bevölkerung. Aus dem gesellschaftlichen Umfeld gibt es langfristige Herausforderungen und auch Unsicherheiten wegen je aktueller Krisen, die den Tourismus beeinflussen können. Auf der Nachfrageseite sind Zukunftssorgen aber nicht grundsätzlich ein Hindernis für Urlaubsreisen.
>> Wenn Sie außerdem noch wissen möchten, worüber sich Urlaubsreisende am meisten ärgern oder wie groß die Flugscham in Hinsicht des Klimas ist, dann werfen Sie am besten einen Blick in die gesamte Präsentation
Mit den ersten Ergebnissen der RA 2024 rechnen wir Anfang März 2024.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
