Ein Jahr nach den verheerenden Waldbränden machte sich Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch diese Woche ein Bild von den Waldbrandflächen im Nationalpark Sächsische Schweiz. Nationalparkleiter Uwe Borrmeister und Sprecher Hanspeter Mayr berichteten zum Zustand des Waldes und den Maßnahmen zur Waldbrandvorbeugung. Außerdem informierte sich die Ministerin beim Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V., vertreten von Marketingleiterin Mandy Krebs, zur aktuellen Entwicklung des Tourismus in der Region.
Vielerorts zeigen sich die vom Feuer geschwärzten Flächen schon wieder grün. Gräser und andere Pflanzen verdecken den Eindruck verbrannter Erde. Allerdings erinnern viele verkohlte Stämme noch immer an die Feuerbrunst und werden das auch noch lange tun. Auf den betroffenen Flächen kommen nun zuerst schnell wachsende Bäume wie Pappeln, Birken und Ebereschen zum Zug. Langsam wachsende Bäume wie Buche oder Tanne entwickeln sich in deren Schutz. Wie sich die Natur erholt, soll ab Herbst für alle sichtbar sein. Ähnlich dem in der Nähe gelegenen »Weg zur Wildnis«, der die Entwicklung des Waldes nach Sturm Kyrill und Borkenkäfer 2007 verdeutlicht, soll die Waldbrandfläche am Frienstein / Kleinen Winterberg erschlossen und Gästen zugänglich gemacht werden.
»Es ist beeindruckend, wie die Natur sich die Fläche zurückholt und sich erholt«, sagte Ministerin Klepsch vor Ort. Das zeigt, dass man im Sinne der Waldentwicklung die Natur sich selbst überlassen kann. Aus Sicht der Ministerin geht es in der Sächsischen Schweiz besonders darum, Natur und Tourismus in Einklang zu entwickeln und eine intelligente Besucherlenkung und Infrastruktur zu erreichen. Denn einige Gebiete im Wanderparadies seien zu bestimmten Zeiten sehr stark frequentiert.
Damit sich die verheerenden Brände nicht wiederholen, arbeitet der Nationalpark an einem Waldbrandschutzkonzept. Die Vorschläge der Expertenkommission zu den Waldbränden im Sommer 2022 sollen
darin umgesetzt werden. Ein wichtiger Baustein ist die Aufklärung und Sensibilisierung der Besucherinnen und Besucher, um diese so zu Waldschützern zu machen. Dazu bringt die Nationalparkverwaltung etwa in den kommenden Wochen weitere 180 Warnschilder an. Trotz Verbotes waren erst in den vergangenen Tagen wieder zwei Feuerstellen gefunden worden, die Gäste glücklicherweise gemeldet hatten.
©© Crispin-Iven Mokry | ©© Crispin-Iven Mokry |
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